Was sind Verpackungen?
Auch beim Verkauf zählt die Verpackung, allen voran ihre Optik. Sie muss vor Diebstahl und Manipulationen schützen, dennoch verbraucherfreundlich zu öffnen sein und natürlich die Ware frischhalten und präsentieren. Erst dann hat sie ihre Aufgabe erfüllt und wandert in den Müll.
Eine Verpackung besteht immer aus zwei Komponenten – dem Packmittel und dem Packhilfsmittel. Als Packmittel bezeichnet man das Behältnis, in dem das Packgut transportiert werden soll. Das kann zum Beispiel eine Blechdose, eine Schachtel oder eine Glasflasche sein.
Das Packhilfsmittel dient dazu, das Packgut überhaupt transportierbar zu machen. Hierzu zählen Polstermaterialien, wie etwa Schaumstoff oder Luftkissen, Klebeband oder andere Materialien, die das Behältnis sicher verschließen, sowie Etiketten und andere Labels.
Verpackungen sind wertvolle Güter
Beim Einkauf interessiert uns in erster Linie der Inhalt einer Verpackung. Dennoch: Verpackungen sind wertvolle Güter. Sie sparen etwa 14 Prozent der Kosten, weil sie das verpackte Gut länger frischhalten und die Warenverteilung, also den Transport et cetera, erleichtern.
Das Verpacken zählt zu einer der ältesten Techniken, der sich die Menschen bedienen. Zweck und Materialien haben sich im Laufe der Jahrhunderte zwar geändert. Klar aber ist: Die Verpackungsindustrie ist einer unserer wichtigsten Wirtschaftszweige.
Nach Angaben des Gemeinschaftsausschusses Deutscher Verpackungshersteller (GADV) wurden 2018 in Deutschland 20,1 Millionen Tonnen Verpackungen produziert. Der Jahresumsatz der Verpackungsindustrie belief sich auf 34,7 Milliarden Euro. In Deutschland arbeiteten 2018 rund 121.000 Beschäftigte in der verpackungsherstellenden Industrie.
Verpackungen in der Natur
Ohne den Erfindungsreichtum unserer Vorfahren, vor allem aber ohne die Genialität der Natur, gäbe es so manche Hightech-Verpackung mit Sicherheit nicht. Ei, Nuss, Kokosnuss, Kastanie, Muschel, Banane, Baumrinde – all das sind Verpackungsbeispiele aus der Natur.
Zum Beispiel die Banane: Sie schützt nicht nur die Frucht vor eindringenden Insekten oder ähnlichem, sie zeigt auch mit der Farbe ihrer Schale an, wann sie zum Verzehr geeignet ist – ist sie grün oder braun, dann sollte man sie noch nicht oder eben nicht mehr essen.
Dazu ist die Schale durch ihre Form und Beschaffenheit äußerst stabil. Durch die Sollbruchstellen entlang der Schale lässt sie sich aufreißen, ohne dass man sich die Finger schmutzig macht.
Die ersten Verpackungen
Verpackungen sind so alt wie die Menschheit. Zu Beginn ging es zunächst darum, Vorräte für den Winter anzulegen und einzulagern. Die ersten Verpackungen bestanden aus Materialien, die die Natur hergab, wie etwa Blasen von Tieren, Leder oder Pflanzenblätter.
Dann gingen die Menschen dazu über, Gefäße aus anderen Materialien wie Lehm, Holz oder Gewebe herzustellen. Der nächste Schritt waren Verpackungen aus hergestelltem Material wie Papier oder Wachs.
Meist entdeckte man einen Grundwerkstoff, bevor man wusste, dass er auch zum Verpacken geeignet war. Papier diente ursprünglich dem Schreiben, Metall zur Herstellung von Werkzeugen. Mit dem Aufkommen des Handels kam eine neue Funktion hinzu.
Verpackungen wurden zum Transport von Gütern gebraucht. Vor etwa 100 Jahren gewann schließlich noch eine Funktion an Bedeutung: die Kommunikation. Verpackungen sollten Informationsträger und Aufmerksamkeitsfänger sein sowie eine Orientierungsfunktion übernehmen.
Die verschiedenen Packstoffe
Verpackungen von heute bestehen aus vielen verschiedenen Materialien. Zu den wichtigsten zählen Glas, Weißblech oder andere Metalle wie Aluminium, Papier oder Kunststoff. Aus ihnen werden Flaschen, Konservendosen, Getränkedosen, Kartons und Plastikbecher.
Die meisten dieser Materialien werden in einem Recyclingsystem wiederverwertet. Wir alle erinnern uns gerne an den Werbespot: "Ich war eine Dose" und trennen seither fleißig unseren Müll in der Gelben Tonne und den anderen dafür vorgesehenen Recyclingsystemen.
Auf der Suche nach Alternativen
Doch vor allem die Kunststoffe – also das, was wir umgangssprachlich als Plastik bezeichnen – geraten immer wieder in die Kritik. Sie sollen gesundheitsgefährdende Weichmacher und andere schädliche Stoffe enthalten. Außerdem gelangen jährlich große Mengen Plastik ins Meer – mit fatalen Folgen für dieses empfindliche Ökosystem.
Seit einigen Jahren wird deshalb auch in der Verpackungsindustrie an Alternativen zum Plastik geforscht. Mit Erfolg: Biokunststoff besteht aus nachwachsenden Rohstoffen, wie etwa Stärke oder Milchsäure, und ist meist biologisch abbaubar. Der Anteil von Biokunststoffen in der Verpackungsindustrie ist jedoch sehr niedrig.
Zum einen, weil der entsprechend höhere Preis für diese Verpackungen vom Kunden noch nicht kompensiert wird und zum anderen, weil die meisten dieser biologisch abbaubaren Verpackungen bei genauer Betrachtung eine schlechte Gesamtbilanz aufweisen. Gemessen zum Beispiel am Energieverbrauch schneiden sie teilweise viel ungünstiger ab als herkömmlich hergestellte und recycelte Kunststoffe.