Unsere Erde: einzigartige Lebensbedingungen Planet Wissen 00:56 Min. Verfügbar bis 25.09.2029 WDR Von ZDF/Terra X/ Story House Productions/ Sigrun Laste/ Jürgen Rehberg, André Götzmann/ Ronald Rist/ Rudi Kirschen, Tom Zwicker, Andreas Höntsch, Paul Kusmaul; https://terraxplaincommons.zdf.de

Entstehung des Lebens

Entstehung der Erde

Vor etwa 4,6 Milliarden Jahren entzündete sich das Material eines jungen Sterns. Die Sonne entstand, dann unser Sonnensystem und damit auch die Erde: Eine Wolke aus Gas und Staub formte den Grundkörper.

Von Harald Brenner

Ein großer Zufall

Diese Verkettung unglaublicher Zufälle führt dazu, dass sich auf dem einst wüsten Himmelskörper Leben entwickeln konnte.

Wäre die Erde nur etwa fünf Prozent näher an der Sonne, würde alles Wasser verdampfen und kein Leben wäre möglich. Auch die Größe hat Einfluss auf die Lebensbedingungen: Wäre die Erde kleiner, so wäre sie inzwischen völlig erkaltet – wie der Mars.

Wäre sie größer, würde vermutlich heftiger Vulkanismus höheres Leben unmöglich machen. Das unterstreicht die Einzigartigkeit unseres Planeten, der bis heute der einzige ist, von dem wir wissen, dass es Leben auf ihm gibt.

Die Geburt

Der Ursprung des Sonnensystems: Milliarden kleiner Himmelskörper und Staubteilchen umschwirren die Sonne. Im Laufe von einigen zehntausend Jahren haben sich einige von ihnen zu größeren Gesteins- und Eisbrocken verklumpt, zum Teil einige hundert Kilometer groß. Aus einem dieser Körper wird nach vielen Millionen Jahren die Erde entstehen.

In diesem frühen Stadium kann man die Erde noch überhaupt nicht erkennen: sie hat weder Kugelform, noch ist sie blau. Der stabilisierende Mond fehlt, und die Erde torkelt förmlich durchs All.

Sie ist kahl und extrem heiß, weil sie unter Dauerbeschuss vagabundierender Gesteinsbrocken steht, die beim Einschlag eine enorme Hitze freisetzen. Meere aus Lava entstehen, der ungehobelte Klotz nimmt langsam die Gestalt eines glühenden Balls an.

Noch immer wächst der Planet, hat aber jetzt zwei Drittel seiner heutigen Größe erreicht. Schwermetalle wie Eisen und Nickel wandern in die Tiefe und bilden den gewaltigen Erdkern.

Die Erde rotiert wesentlich schneller als heute, erst im Laufe der Zeit wird sie gebremst – entscheidend hierfür wird später der Einfluss des Mondes sein.

Aufnahme vom Asteroiden Lutetia | Bildquelle: DLR

Der Crash

70 Millionen Jahre nachdem die Sonne zum ersten Mal aufleuchtet, kommt es zu einer Kollision, die unser Planet nur knapp übersteht. Ein Himmelskörper mit der Masse des Mars befindet sich auf Kollisionskurs mit der Erde. Mit etwa 36.000 Kilometer pro Stunde kracht das Riesengeschoss in unseren Planeten.

Zum Glück ist es kein Frontaltreffer – der hätte die Erde vermutlich zerrissen. Doch der schräge Aufprall ist immer noch so heftig, dass große Teile des Erdmantels weggerissen und ins All geschleudert werden. Zusammen mit Überresten des Einschlagkörpers bildet sich daraus eine Gesteinswolke, die um die Erde kreist.

Nach und nach kühlt die Wolke ab, die Umlaufbahnen der Partikel werden geordneter bis sie sich zu einer Scheibe formen. Durch Kollision der Teilchen verklumpen sie zu einem größeren Brocken, dem Mond, der von der Erdanziehung auf einer dauerhaften Umlaufbahn gehalten wird.

Der Erdtrabant übt aber seinerseits eine Anziehungskraft auf die Erde aus und verformt die Erdkugel ein wenig. Dabei entstehen Reibungskräfte, die dafür sorgen, dass die Erdrotation stetig abgebremst wird. Deshalb werden die Tage alle 40.000 Jahre um eine Sekunde länger.

In ferner Zukunft wird die Sonne nur noch einmal pro Mondperiode aufgehen, ein Tag also gut einen Monat lang dauern.

Das Produkt einer gigantischen Kollision: der Mond | Bildquelle: imago/imagebroker

(Erstveröffentlichung 2009, letzte Aktualisierung 20.08.2020)