Abbildung eines Embryos.

Lunge

Wie atmet ein ungeborenes Kind im Mutterleib?

Der Fötus kann zwar schon im Mutterleib mit seiner Lunge Atembewegungen ausführen. Das hat aber noch nichts mit dem eigentlichen Atmungsvorgang zu tun, bei dem der Körper mit Sauerstoff versorgt wird. Der Fötus übt damit nur für die Zeit nach der Geburt.

Von Hans Jürgen von der Burchard

Im Mutterleib ist die Lunge des Kindes vollständig mit einer Flüssigkeit gefüllt, die von der Lunge selbst produziert wird. Sie trägt dazu bei, dass die Lunge reift und sorgt dafür, dass die reifende Lunge nicht kollabiert.

Die Mutter übernimmt bis zur Geburt die Sauerstoffversorgung des Kindes. Über Plazenta und Nabelschnur wird der Fötus von der Mutter beatmet. 

Die Plazentaschranke – eine passive Filtermembran – verhindert, dass das Blut der Mutter in den Kreislauf des Kindes gelangt und umgekehrt. Die Membran lässt nur bestimmte Substanzen durch, die im Blut der Mutter gelöst sind, um das Kind mit lebenswichtigen Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen.

Erst kurz vor der Geburt wird die Flüssigkeit in der Lunge nach und nach abgebaut. Der letzte Rest wird sogar erst nach der Geburt abgehustet. Erst dann kann das Baby seinen ersten eigenständigen Atemzug tun.

Quelle: SWR | Stand: 21.01.2021, 12:37 Uhr

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