Ein Islandpferd ist äußerst widerstandsfähig und damit ein perfekter Arbeitsgehilfe. Bis zum 19. Jahrhundert waren diese Pferde die einzigen Transportmittel auf Island. Mit einem Stockmaß von rund 130 Zentimetern sind sie eher klein und stämmig und gelten dabei als besonders intelligent. Ihr dickes Zottelfell schützt die Tiere hervorragend vor extremer Kälte.
Etwas aber macht diese Pferde zu ganz besonderen Exemplaren: Sie beherrschen bis zu zwei Gangarten mehr als viele ihrer langbeinigen Artgenossen. Neben den Gangarten Schritt, Trab und Galopp kann das Islandpferd auch im Tölt und Skeid – auch Pass genannt – gehen. Damit ist das Islandpferd ein Fünfgänger, die Veranlagung dazu ist genetisch und das macht die Pferde einzigartig.
Der Tölt ist eine Gangart, die dem Reiter auf besonders unwegsamem und steinigem Gelände entgegen kommt, bleibt er doch sehr sicher im Sattel sitzen. Bei diesem Viertakt befindet sich immer mindestens ein Bein des Pferdes auf dem Boden. Das Tölten beherrschen auch einige andere Pferderassen, zum Beispiel die Pasopferde und die American Saddlebreds.
Der Skeid oder Passgang ist dagegen sehr selten. Es heißt, dass nur das Islandpferd ihn wirklich beherrscht. Der Pass ist eine Gangart mit Flugphase und wird meist nur über kurze Strecken im Renntempo geritten. Deshalb heißt der Pass auch oft Rennpass.
Das Pferd erreicht in diesen Phasen eine Geschwindigkeit von bis zu 45 Kilometern pro Stunde. Für Ungeübte ist dieser Gang daran zu erkennen, dass das Pferd mit seinen Hufen kaum den Boden zu berühren scheint.
(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 17.06.2020)
Quelle: WDR