Keith Richards auf der Bühne 1998

Rolling Stones

Keith Richards' Gitarrenspiel

Eine Gitarre hat sechs Saiten? Nicht, wenn man Keith Richards heißt. Der Rolling-Stones-Gitarrist kommt oft mit lediglich fünf Saiten aus. Was macht sein Gitarrenspiel so besonders?

Von Ingo Neumayer

Als die Rolling Stones 1967 und 1968 eine längere Tourpause einlegten, experimentierte ihr Gitarrist Keith Richards mit verschiedenen Arten, seine Gitarre zu stimmen. Dabei stieß er auf das OpenG-Tuning, das viele seiner Vorbilder wie Son House, Charlie Patton und Robert Johnson in den 1930er-Jahren benutzten.

Beim OpenG-Tuning wird die Standard-Stimmung variiert, sodass ein G-Dur-Akkord erklingt, wenn man die leeren Saiten anschlägt. Diese Technik wurde meist bei Slide-Gitarren und Banjos im Blues und Country verwendet.

Keith Richards führte diese Technik als einer der ersten in die Rockmusik ein. Und er ging noch einen Schritt weiter und ließ die sechste (E-)Saite seiner Gitarre kurzerhand weg.

So entstand der ganz besondere, charakteristische Klang, der bei Stones-Songs wie "Honky Tonk Woman", "Start Me Up", "Beast Of Burden" oder "Brown Sugar" zu hören ist und den sich Heerscharen von Nachwuchsgitarristen zum Vorbild nahmen.

Zusätzlich zum OpenG-Tuning spielte Richards oft mit Kapodaster, einem Klemmwerkzeug, das die Saitenlänge verkürzt – nachzuhören bei "Tumbling Dice" oder "Happy".

(Erstveröffentlichung 2012. Letzte Aktualisierung 28.02.2020)

Quelle: WDR

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