Paul McCartney, John Lennon, George Harrison und Ringo Starr

Beatles

John, Paul, George, Ringo – die vier Beatles persönlich

John, Paul, George und Ringo: Meistens werden die Namen der Beatles in einem Atemzug genannt. Dabei hatte sie eigene Stärken und Schwächen. Jeder prägte die Band auf eigene Weise – und schlug nach dem Ende des gemeinsamen Erfolgs andere Wege ein.

Von Kerstin Hilt

John Winston Lennon (später John Ono Lennon)

Geboren am 9. Oktober 1940 in Liverpool; am 8. Dezember 1980 von einem geistig verwirrten Fan in New York erschossen.

John ist der Rebell unter den Beatles. In der Schule gilt er als ständiger Störenfried. Die Liverpooler Kunstakademie, die er später besucht, verlässt er ohne Abschluss. Sein Vater Fred, ein Seemann, trennt sich von seiner Familie, als sein Sohn fünf Jahre alt ist.

John wächst bei seiner Tante Mimi auf, hat aber trotzdem regelmäßigen Kontakt zu seiner Mutter Julia. Sie ist selbst musikalisch begabt und bringt ihm das Banjo-Spielen bei. 1958 wird Julia von einem Auto angefahren und stirbt. John gründet als erster der vier Beatles eine eigene Band und tritt vor Publikum auf.

Als die Beatles 1966 auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs sind, lernt John die Künstlerin Yoko Ono kennen. Zwei Jahre darauf verlässt er seine erste Frau Cynthia und den gemeinsamen Sohn Julian und heiratet 1969 Yoko.

Ihre Flitterwochen verbringen sie in Amsterdam, wo sie vom Bett ihres Hotelzimmers aus mit einem sogenannten "Bed-in" gegen den Vietnamkrieg protestieren. Mit Liedern wie "Give Peace A Chance" oder "Imagine" werden John und Yoko zu Ikonen der Friedensbewegung.

John Lennon und Yoko Ono sitzen in einem Bett, über ihnen zwei Schilder mit den Aufschriften "Hair Peace" und "Bed Peace"

Ihre Flitterwochen wurden zum politischen Event

Johns folgende Solo-Alben sind kompromissloser und außerdem politischer als die Songs der Beatles. Die Musik seiner "Plastic Ono Band" gilt vielen als Vorläufer von Hard Rock und Punk.

Seit der Geburt ihres Sohns Sean im Jahr 1975 führen John und Yoko ein zurückgezogenes Familienleben in New York. Erst kurz vor Johns Tod im Jahr 1980 treten sie mit dem Album "Double Fantasy" wieder an die Öffentlichkeit.

Yoko Ono widmet sich bis heute der Pflege von Johns musikalischem Erbe – und lässt in Interviews auch gerne einmal eine spitze Bemerkung über Johns einstigen Bandkollegen Paul McCartney fallen.

James Paul McCartney

Geboren am 18. Juni 1942 in Liverpool.

Auch Pauls Mutter stirbt früh. Seit Paul 14 Jahre alt ist, muss sich sein Vater alleine um ihn und seinen jüngeren Bruder Michael kümmern. Von Paul lernt John seine ersten Akkorde auf der Gitarre. Gemeinsam treiben sie die Professionalisierung ihrer Schülerband voran.

Paul ist der nach außen hin heiterste und gleichzeitig der ehrgeizigste Beatle. Mit "Yesterday", "Hey Jude" und "Let It Be" stammen drei der bekanntesten Beatles-Hits aus seiner Feder – auch wenn sie, wie fast alle Lieder der Beatles, gemäß einer frühen Vereinbarung als gemeinsame Lennon-McCartney-Kompositionen gekennzeichnet sind.

Paul gibt 1970 die Trennung der Beatles bekannt und tritt danach außerdem die Prozesslawine um Höhe und Aufteilung der Tantiemen aus den Beatles-Kompositionen los.

Von allen Beatles genießt Paul die öffentliche Aufmerksamkeit am meisten. In den 1970ern feiert er Erfolge mit seiner Gruppe "Wings", in der auch seine Frau Linda spielt. Zu ihren bekanntesten Hits zählen "Mull of Kintyre" und der James-Bond-Song "Live and Let Die".

Paul McCartney mit Ehefrau Linda und Kindern

Paul McCartney mit Ehefrau Linda und Kindern

Seit den 1980ern tritt Paul als Solo-Künstler auf. Mit der 1996 gegründeten Pop-Talentschmiede "Liverpool Institute of Performing Arts" setzt er sich intensiv für den musikalischen Nachwuchs ein.

1998 stirbt seine Frau Linda; 2002 heiratet er das Modell Heather Mills, von der er sich vier Jahre später wieder trennt. 2011 heiratet Paul zum dritten Mal, dieses Mal die Geschäftsfrau Nancy Shevell, mit der er schon seit 2007 liiert ist.

80. Geburtstag von Paul McCartney (Geburtstag, 18.06.1942)

WDR ZeitZeichen 18.06.2022 14:49 Min. Verfügbar bis 18.06.2099 WDR 5


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George Harrison

Geboren am 25. Februar 1943 in Liverpool; am 29. November 2001 in Los Angeles an einer Krebserkrankung gestorben.

George interessiert sich von allen Beatles am stärksten für Religion und Spiritualität. Bereits Mitte der 1960er-Jahre konvertiert er zum Hinduismus. George ist es auch, der die Musik der Beatles für fernöstliche Elemente öffnet.

In die Band wird George erst auf Pauls Fürsprache hin aufgenommen, bringt es dann aber schnell zum Lead-Gitarristen. Kurz vor dem Ende der Beatles steuert er auch eigene Kompositionen zu den Alben bei, darunter Hits wie "Something" oder "Here Comes the Sun".

Auf den letzten Beatles-Alben ist George zudem auf der Sitar zu hören, einem indischen Saiteninstrument, das nach dem Ende der Band zu seiner großen Leidenschaft wird.

Gemeinsam mit seinem Sitar-Lehrer Ravi Shankar organisiert George 1971 das berühmte "Concert for Bangladesh". Bereits 1970 hat er mit "All Things Must Pass" das erfolgreichste Album eines Ex-Beatles veröffentlicht.

George Harrison, britischer Musiker (Geburtstag 25.02.1943)

WDR ZeitZeichen 25.02.2013 14:17 Min. Verfügbar bis 23.02.2053 WDR 5


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Ein weiterer Hit gelingt ihm 1987 mit "Got My Mind Set on You"; bei seinem Song "My Sweet Lord" kommt es allerdings zu einem Plagiats-Prozess.

Neben seiner musikalischen Karriere führt er eine erfolgreiche Filmfirma, die unter anderem die Monty-Python-Komödie "Life of Brian" ("Das Leben des Brian") produziert. In seinen letzten Jahren widmet er sich zunehmend dem ausladenden Garten seines Landsitzes Friar Park.

George Harrison

George hatte ein Faible für Fernost

Richard Starkey, genannt Ringo Starr

Geboren am 7. Juli 1940 in Liverpool.

Als Kind ist Ringo ständig kränklich. In der Schule muss er deshalb über mehrere Jahre hinweg pausieren und verlässt sie ohne Abschluss. Ringo stößt als letzter zu den Beatles; allerdings lernt er sie schon während ihrer Zeit in Hamburg kennen, wo er mit der Gruppe "Rory Storm and the Hurricanes" spielt.

In der Band ist Ringo der ruhende Pol. Er komponiert kaum, und auch stimmlich ist er den anderen drei Beatles unterlegen: Die Titel, die Ringo singt, überschreiten selten einen Umfang von fünf Tönen – deutlich etwa bei "With a Little Help from My Friends" oder "Yellow Submarine".

Ringo Starr, britischer Musiker (Geburtstag 7.7.1940)

WDR ZeitZeichen 07.07.2020 14:35 Min. Verfügbar bis 08.07.2090 WDR 5


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Seine Schlagzeug-Arrangements geraten allerdings mit der Zeit immer ausgefeilter. Noch heute nennen viele Drummer Ringos Spiel als Inspirationsquelle. Nach der Trennung der Band verfolgt Ringo erfolgreiche Soloprojekte und schafft es immer wieder, alte Freunde wie Elton John oder auch die anderen Ex-Beatles für gemeinsame Aufnahmen ins Studio zu locken.

Ringos Liebe gehört seit dem Ende der Beatles nicht nur der Musik, sondern auch der Schauspielerei. Er tritt in Produktionen wie "Son of Dracula" und "Caveman" auf.

1981, fünf Jahre nach der Scheidung von seiner ersten Frau Maureen Cox, heiratet er die Schauspielerin Barbara Bach, bekannt unter anderem als ehemaliges Bond-Girl. Auch in der Zeichentrickserie "The Simpsons" trat er auf – als er selbst.

Beatle Ringo Starr mit seiner Frau Maureen Cox und dem neugeborenen Sohn 1965

Ringo Starr mit seinem neugeborenem Sohn 1965

(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 05.02.2020)

Quelle: WDR

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