Die Seekrankheit ist so alt wie die Seefahrt selbst und sogar gestandene Matrosen können sich nicht gegen die Übelkeit an Bord zur Wehr setzen. Seit Langem setzen sich auch Forscher mit dem Thema auseinander.
Der ehemalige Wiener Universitätsprofessor Reinhart Jarisch hat herausgefunden, dass die Seekrankheit in erster Linie durch Histamin ausgelöst wird – also durch jenen Stoff, den viele Menschen ohnehin auch an Land nicht gut vertragen. Der Wissenschaftler hat erforscht, dass Übelkeit und Schwindel dann verschwanden, wenn der Histaminspiegel im Blut gesunken war.
Auch andere Methoden, die den Histaminspiegel im Blut sinken lassen, helfen gegen Seekrankheit – wie zum Beispiel Schlaf.
Die größte Rolle spielt allerdings die Ernährung. Wer unter der Krankheit leidet, sollte vor und während einer Schiffstour keine Lebensmittel verzehren, die Histamin enthalten oder es im Körper freisetzen. Das sind übrigens genau die Speisen, die Seefahrer gern mit auf die Reise nehmen, zum Beispiel Salami, Hartkäse, Thunfisch aus der Dose, Rotwein oder Bier.
Unterstützend können Medikamente eingenommen werden, die den Abbau von Histamin im Körper beschleunigen, sogenannte Antihistaminika.
Übrigens: Wer öfter seekrank wird, leidet nicht unbedingt unter einer Histamin-Intoleranz. Das wird daran deutlich, dass er an Land durchaus histaminhaltiges Essen verträgt.
(Erstveröffentlichung 2005. Letzte Aktualisierung 19.03.2020)