1903 wird e.o. plauen unter dem bürgerlichen Namen Erich Ohser geboren. Als er vier Jahre alt ist, zieht er mit seiner Familie in die Stadt Plauen. Anfang der 1920er-Jahre studiert er in Leipzig an der "Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe".
Nebenbei arbeitet er für die "Neue Leipziger Zeitung", wo er den Redakteur Erich Knauf und den Schriftsteller Erich Kästner kennenlernt. Mit beiden verbindet ihn bis zu seinem Tod eine enge Freundschaft.
Nach seinem Studium wird Ohser durch einige Karikaturen, die er für das SPD-nahe Blatt "Vorwärts" macht, schnell bekannt. Besonders die politischen Karikaturen von Hitler und Goebbels machen ihn in nationalsozialistischen Kreisen unbeliebt. Mit der Machtübernahme durch die Nazis erhält Ohser Berufsverbot, die Familie muss fortan seine Frau Marigard versorgen.
1934 bewirbt er sich mit einem ersten Entwurf von "Vater und Sohn" bei der "Berliner Illustrierten", die einen Comic in der Art von Mickey Mouse herausbringen will. Nachdem er sich das Pseudonym e.o. plauen zugelegt hat, erhält er tatsächlich den Zuschlag. Ein paar Monate später wird die erste Bildergeschichte von "Vater und Sohn" veröffentlicht.
Die Serie erscheint drei Jahre lang wöchentlich in der auflagenstarken Zeitschrift. Auch die drei Buchausgaben, die der Verlag in der Folge veröffentlicht, werden ein großer Erfolg. Was ihm als Erich Ohser verwehrt blieb, kann er nun als e.o. plauen verwirklichen: Er wird wohlhabend und populär.
1940 lässt sich Ohser dann doch, aus Angst vor einem zweiten Berufsverbot, von der nationalsozialistischen Propaganda anwerben. Er wird als Karikaturist von Deutschlands Kriegsgegnern bekannt, besonders die Karikaturen von Stalin haben es den Machthabern angetan.
Dennoch wettert Ohser in privaten Kreisen weiter gegen das Regime, was zu seinem Verhängnis werden soll: Ein Nachbar denunziert ihn. 1944 wird er zusammen mit seinem Freund Erich Knauf von der Gestapo verhaftet. Bevor es zu einem Prozess kommt, erhängt sich Ohser.
Der Popularität seiner "Vater und Sohn"-Geschichten tut dies allerdings keinen Abbruch. Auch nach dem Krieg werden die Comics weiter gedruckt. Sie werden sogar zu Bestandteilen von Schulbüchern und erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit.
Das Fehlen von Texten, der stets aktuelle Konflikt zwischen Vater und Sohn sowie die zeitlose zeichnerische Darstellung machen die kleinen Bildergeschichten immer noch zu einem großen Vergnügen.
(Erstveröffentlichung 2004. Letzte Aktualisierung 14.02.2020)