Frauen besitzen zwei X-Chromosomen, Männer dagegen nur ein X-Chromosom und ein Y-Chromosom. Wenn auf einem X-Chromosom Gene ausfallen oder zerstört werden, fällt das bei Frauen weniger ins Gewicht. Sie haben ja noch ein zweites X-Chromosom.
Bei Männern dagegen haben Gen-Defekte auf dem X-Chromosom fatale Folgen. Diese können nicht ausgeglichen werden. Auf dem X-Chromosom liegen mehr als 200 Gene, die für das Funktionieren unseres zentralen Nervensystems, der geistigen und körperlichen Fähigkeiten wichtig sind.
Ohne ein reibungslos funktionierendes Nervensystem kommt auch die hormonelle Steuerung unserer Körperfunktionen durcheinander und die ist für ein hohes Lebensalter offenbar unerlässlich.
Ein Beispiel: In Einrichtungen für geistig behinderte Menschen leben weltweit doppelt so viele Männer wie Frauen. Die Lebenserwartung der geistig Behinderten ist deutlich geringer als bei nicht geistig behinderten Menschen.
Eine andere Ursache könnten auch die Geschlechtshormone sein. Viel diskutiert wird immer wieder der Einfluss des Geschlechtshormons Testosteron. Es soll Männer aggressiver machen, lässt sie möglicherweise mehr trinken, rauchen und im Alltag höhere Risiken eingehen.
Quelle: SWR | Stand: 14.11.2019, 15:20 Uhr