Luftbild des  Buckingham Palace

Britisches Königshaus

Die Residenzen der Windsors

Die Königinnen und Könige von England wohnen nicht, sie residieren. Neben dem Buckingham Palace in London gibt es noch einige andere Schlösser und Paläste, in denen die königliche Familie lebt und arbeitet.

Von Christiane Tovar

Buckingham-Palast

Der Buckingham-Palast (englisch "Buckingham Palace") in London ist die Hauptresidenz der Familie Windsor, also der britischen Königsfamilie. Das Anwesen hat mehr als 600 Zimmer und wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts zum königlichen Palast ausgebaut. Davor war es lediglich ein großzügiges Stadthaus gewesen.

"Buckingham House", so der ursprüngliche Name, ist seit 1761 im Besitz der königlichen Familie. Damals kaufte es König Georg III., um mit seiner Frau Charlotte dort einzuziehen. Sein Sohn baute das Haus dann in einen Palast um.

Die erste, die damals im neuen Palast wohnte, war Königin Viktoria. Sie ließ Buckingham Palace 1847 um einen zusätzlichen Flügel erweitern. Königin Elisabeth II. verbrachte einen großen Teil ihres Lebens mit ihrer Familie in dem dreistöckigen Gebäude, in dem es unter anderem ein Kino, einen Swimmingpool und einen Atombunker gibt.

Buckingham Palace

Der "Buckingham Palace" in London

Die Queen hatte im Buckingham Palace nicht nur ihre privaten Wohnräume, sondern empfing dort auch Staatsgäste in den zahlreichen prunkvollen Sälen. Seit 1993 kann man einige Räume im Palast besichtigen, genauso wie den privaten Garten.

Buckingham Palace wird zum Sitz des britischen Monarchen (Juli 1837)

WDR ZeitZeichen 13.07.2012 14:40 Min. Verfügbar bis 11.07.2092 WDR 5


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Schloss Windsor

Wilhelm der Eroberer ließ Schloss Windsor ("Windsor Castle") in der gleichnamigen Stadt bei London vor knapp 1000 Jahren erbauen. Seit dieser Zeit wird es ununterbrochen bewohnt, unter anderem von Königin Elisabeth I., die viel Zeit im Schloss verbrachte.

Während des Zweiten Weltkriegs lebte dort König Georg VI. mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern: Margaret und der vier Jahre älteren Elizabeth, die später ihrem Vater nachfolgte und Königin wurde.

Die imposante Festung, die immer wieder erweitert wurde, beherbergt einen großen Teil der königlichen Kunstsammlung. Einige Stücke gehen bis auf Heinrich VIII. zurück.

1992 brannte ein Teil des Schlosses aus, dabei wurden auch Bilder der Sammlung zerstört. Die ausgebrannten Räume wurden später originalgetreu wiederhergestellt.

Soldaten der Ehrengarde im Hof von Schloss Windsor

Soldaten der Ehrengarde im Hof von Schloss Windsor

Zu Schloss Windsor gehört auch die George-VI.-Gedächtniskapelle (St. George's Chapel). Die gotische Kapelle wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Sie ist die letzte Ruhestätte von zehn englischen Monarchen, darunter sind Heinrich VIII. und seine dritte Frau Jane Seymour. Auch das Grabmal von Prinzessin Margaret, der Schwester von Elisabeth II., befindet sich hier. In einem kleinen Mausoleum in der Nähe des Schlosses sind Queen Viktoria und ihr Mann Prinz Albert bestattet.

2021 wurde auch Prinz Philip, der Ehemann von Queen Elisabeth II., auf Schloss Windsor beigesetzt. Als die Königin selbst im Jahr darauf starb, beerdigte man auch sie in der George VI.-Gedächtniskapelle, neben ihrem Ehemann.

Schloss Balmoral

Im Hochland von Schottland liegt Schloss Balmoral ("Balmoral Castle"). Schon Königin Viktoria und ihre Familie verbrachten jedes Jahr einige Wochen auf diesem Schloss aus dem 14. Jahrhundert.

Viktoria mietete Balmoral zunächst, um dort Urlaub zu machen. Ihr Mann Albert kaufte das Schloss und erweiterte es. In den 1850er-Jahren waren die Umbauarbeiten abgeschlossen, die ein Vielfaches des Kaufpreises kosteten.

Schloss Balmoral in Schottland

Schloss Balmoral ist der Sommersitz der Royals

Auch Elisabeth II. teilte die Liebe ihrer Vorfahren zu Balmoral Castle. Sie fuhr schon als Kind mit ihren Eltern regelmäßig ins schottische Hochland. Später verbrachte die königliche Familie jahrzehntelang jeden Spätsommer in Schottland, unter anderem um zur Jagd zu gehen.

Bis heute ist Schloss Balmoral der Sommersitz der Royals.

Palace of Holyroodhouse

Holyroodhouse liegt in Edinburgh und ist die zweite schottische Residenz der Windsors. Der Name Holyrood oder "Heiliges Kreuz" geht auf eine mittelalterliche Legende zurück.

König David I. soll hier von einem weißen Hirschen angegriffen worden sein. In dessen Geweih tauchte plötzlich ein leuchtendes Kreuz auf. Der Hirsch lief weg, der König blieb unversehrt und gründete 1128 als Andenken und zum Dank eine Abtei.

Anfang des 16. Jahrhunderts wurde direkt daneben der Palast im gotischen Stil errichtet, der eng mit der Geschichte der britischen Monarchen verknüpft ist.

Maria Stuart, die zweimal in Holyroodhouse getraut wurde, musste dort mit ansehen, wie ihr Sekretär David Rizzio ermordet wurde.

David Rizzio, Sekretär von Maria Stuart (Todestag 09.03.1566)

WDR ZeitZeichen 09.03.2016 15:04 Min. Verfügbar bis 07.03.2026 WDR 5


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In den 1920er-Jahren wurde das Schloss die offizielle schottische Residenz der Royals. Im Gegensatz zu Balmoral Castle blieb die Queen allerdings immer nur einige Tage in ihrer Residenz in Edinburgh, unter anderem um Gäste zu empfangen.

Der Palast Holyroodhouse in Edinburgh

Holyroodhouse in Edinburgh

(Erstveröffentlichung: 2009. Letzte Aktualisierung: 06.05.2021)

Quelle: WDR

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